Alter Hof

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Der Alte Hof (früher auch Alte Veste) war früher die Kaiserresidenz von Ludwig (IV.) des Bayern im Zentrum von München. Er besteht aus den Bauteilen Burgstock, Zwingerstock, Lorenzistock, Pfisterstock und Brunnenstock. An der Nordseite ist der Alte Hof durch einen Torbogen mit der Alten Münze verbunden, die eins der herzoglichen Kunstkammer sowie als Marstall diente.

Bereits im 12.Jahrhundert befand sich an der heutigen Stellen eine Burganlange.
1255 wurde  nach der ersten Landesteilung der Alte Hof zur Residenz Herzog Ludwigs II. Zur ersten festen Kaiserresidenz wurde die Anlage von seinem Sohn Ludwig dem Bayern gemacht.
Im 19.Jahrhundert wurde die Lorenzikapelle an der Nordseite abgebrochen, in der die Reichskleinodien aufbewahrt wurden.
Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war der Alte Hof, Herrscherresidenz der Wittelsbacher. Er war im weiteren Verlauf der Geschichte Sitz des Rentamtes und verschiedener Finanzbehörden.
1950 wurde er mit einfach Mitteln wieder aufgebaut, nachdem er im Zweiten Weltkrieg weitgehen zerstört wurde. Pfisterstock und Brunnenstock wurden dabei komplett abgerissen und neu erbaut.

Die beiden denkmalpflegerisch besonders wertvollen Bauten des Alten Hofs – der Burgstock und der Zwingerstock – wurden inzwischen durch den Freistaat Bayern saniert.

Einer Sage nach wurde am gotischen Erker, der sich am Burgstock befindet, Ludwig der Bayer von einem Affen aus der herzoglichen Menagerie entführt und erst nach langem Zureden wieder in die Burg zurück gebracht.

Im Burgstock befindet sich die zentrale Museums- und Schlösserinformationstelle des Landes, der infopoint museen & schlösser in bayern und seit Mai 2007 die Ausstellung Münchner Kaiserburg, eine Mutlimediapräsentation über den Alten Hof und die Münchner Stadtgeschichte. Wochentag ist sie von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Der Alte Hof erhielt für die Sanierung den Fassadenpreis der Landeshauptstadt München 2004.

Brunnenstock und Pfisterstock (Alter Hof 5 und 6) wurden 2001 durch einen privaten Investor bebaut. Die beiden Gebäudeteile wurden dabei wieder abgerissen und nach Plänen des Architekturbüros Auer+Weber+Assoziierte neu errichtet. Inwieweit die Vergabe von Baurechten an private Investoren bei einem Bauwerk dieser Wichtigkeit sinnvoll sei, war in der Öffentlichkeit heftig umstritten.
Die fertiggestellten Bauten werden in der Öffentlichkeit sehr kontrovers wahrgenommen. Die Neubauten erhielten den Preis für Stadtbildpflege der Stadt München 2008.

An der Dienerstraße im westlichen Gebäudeteil betreibt das Versandhaus Manufactum sein Münchner Warenhaus und Google ein Büro. Das Feinschmecker-Restaurant „Vinorant“ ist dort ebenso beheimatet.
Als Ersatz für das frühere Hauptpostamt an der Residenzstraße befindet sich seit 2006 eine Postfiliale Im östlichen Gebäudeteil an der Sparkassenstraße.