Marienplatz
Geschichte
Die Geschichte des Marienplatzes begann mit einer einfachen Straßenkreuzung. Die für die Stadtgründung ausschlaggebende Salzstraße traf hier auf den Weg, zwischen den viel älteren Dörfern Schwabing und Sendling. Dort, am Petersbergl, siedelten Mönche und gaben dem Dorf den Namen: apud munichen – bei den Mönchen – München.
Viele Jahrhunderte war der Marienplatz der Marktplatz Münchens. Händler boten dort ihre Waren an: Eier, Mehl, Wein. Und auch Fisch. Deswegen trägt der Brunnen am Eck auch den Namen Fischbrunnen.
1315 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer München die Marktfreiheit mit der Auflage, dass der damals noch Marktplatz genannte Marienplatz „auf ewige Zeit“ hin unbebaut bleibe. Als auf dem Marktplatz vor allem Getreide verkauft wurde, nannte man ihn auch Schrannenplatz, wobei in der Nordostecke am heutigen Fischbrunnen traditionell der Fischmarkt gehalten wurde. Alle Jahrhunderte hinweg bestimmte der Marienplatz die Stadtentwicklung und das Leben in München. Bis heute ist der Marienplatz Münchens urbane Mitte.
1566 wurde der Marienplatz durch den Bau der Landschaftshäuser, in denen die Vertreter der Stände und Landschaften beim bayerischen Herzog ihren Sitz hatten, zu einem politischen Wirkungsort, der er bis heute geblieben ist. Die politische Bedeutung des Marienplatzes wurde auch intensiv mit religiösen Motiven verknüpft.
1638 ließ Kurfürst Maximilian I. zum Dank für die Schonung der Stadt während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg die Mariensäule auf dem damals Marktplatz genannten Marienplatz errichten.
1853 wurde der Getreidemarkt zur Schrannenhalle an der Blumenstraße verlegt und der Schrannenplatz ab 9. Oktober 1854 Marienplatz genannt.
Damit wollte der Magistrat die Stadt München der Patrona Bavariae anvertrauen und so die Stadt vor einer im Juli 1854 ausgebrochenen Cholera-Epidemie retten.
1972 wurde der Marienplatz wieder die urbane Mitte durch den Bau der Fußgängerzone. Die Mariensäule wurde mehr in die Platzmitte versetzt und anlässlich der Olympischen Spiele baute Erwin Schleich 1971 bis 1974 neben dem Alten Rathaus einen Turm nach dem Erscheinungsbild von 1462.