Mariensäule

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In Mitten des Marienplatzes befindet sich Die Mariensäule. Die Säule ist von einer vergoldeten Mariensatue aus Bronze gekrönt.

Maria wird hier als Patrona Bavariae (Schutzfrau Bayerns) verehrt. Es handelt sich hierbei um den Darstellungstypus in der Tradition des Gnadenbildes von Maria Loreto, also mit Jesukind am Arm, auf einer Mondsichel stehend.  1639 wurden auf dem Sockel vier Bronzeputten hinzugefügt, welche sich allegorisch auf den Psalm91 Vers 13 beziehen, der in gekürzter Form auf den Schilden wiedergegeben ist:

„Super aspidem et basiliscum ambulabis et leonem et draconem conculcabis

Deutsche Übersetzung:

„Über die Schlange und den Basilisken wirst du schreiten und den Löwen und den Drachen wirst du zertreten.“

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Die Heldenputti stehen im Kampf mit vier als Tiere dargestellten Menschheitsplagen. Der Löwe verkörpert den Krieg, der Basilisk – ein Fabelwesen – die Pest, ein Drache den Hunger und eine Schlange den Unglauben. Die vier Darstellungen wurden vom bis heute namentlich nicht bekannten „Meister der Heldenputti“ (wahrscheinlich ein Wachsbildner) gestaltet und von dem Bronzegießer Bernhard Ernst angefertigt.
Von wem der Entwurf für die Säule stammt, ist nicht überliefert; es dürfte aber einer der bedeutenden Künstler der damaligen Zeit gewesen sein.

Die Mariensäule galt als Mittelpunkt des Landes und alle ausgehenden Straßen hatten hier ihren metrischen Nullpunkt.

 

Geschichte: 

Im Dreißigjährigen Krieg legte Kurfürst Maximilian I. das Gelübde ab, ein „gottgefälliges Werk“ errichten zu lassen, falls München und Landshut vom Krieg verschont blieben. Die Stadt München wurde allerdings im Krieg durch schwedische Truppen besetzt, und die Heerführung verlangte die Zerstörung – auch als Vergeltung für die Zerstörung Magdeburgs.
Trotzdem entschied sich der schwedische König Gustav II. Adolf in dieser für München gefährlichen Situation gegen seine Heerführung.
Nachdem so beide Städte im Krieg verschont wurden – man sprach vom Wunder von München –, ließ Maximilian 1638 die Mariensäule aus Adneter Marmor auf dem Münchner Marienplatz errichten. Auf sein Gelübde und auf die Verehrung Mariens als Schutzpatronin Bayerns weist die lateinische Inschrift hin:

Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und hochmögenden Schutzfrau Bayerns hat wegen Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses belibende Denkmal für die Nachkommen dankbar und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.

Die Mariensäule wurde am 7. November 1638, dem ersten Sonntag nach Allerheiligen, durch den Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh eingeweiht. Dabei soll Kurfürst Maximilian das oft zitierte zeitgenössische neulateinische Fürbittgebet des Jesuitendichters Jakob Balde (1604–1668) gesprochen haben:

„Rem regem regimen regionem religionem conserva Bavaris, Virgo Patrona, tuis!“

Deutsche Übersetzung:

„Die Sach’ und den Herrn, die Ordnung, das Land und die Religion erhalte deinen Bayern, Jungfrau Maria!“

 Während des Zweiten Weltkriegs war das Standbild in der Frauenkirche untergebracht, noch 1945 wurde sie unter Michael Kardinal von Faulhaber wieder auf dem Marienplatz errichtet. Während des Baus der Münchner U- und S-Bahn wurde die Mariensäule 1966 vorübergehend entfernt, der barocke Sockel und die Säule bei der Wiederaufstellung im November 1970 durch eine Kopie ersetzt, die Figur neu vergoldet.